Gleichstellungsplan 2023: Unambitioniert, uninspiriert, ungenügend.

Sharepic zum Gleichstellungsplan 2023-2027

„Grundsätzlich ist aber auch festzustellen, dass die Kausalität von Ursache und Wirkung oftmals schwierig auszumachen ist, da vielerlei Faktoren Einfluss nehmen.“ – Wer es nötig hat, einen so überflüssigen und nichtssagenden Satz in den Gleichstellungsplan zu schreiben, hat ganz offensichtlich wenig Konstruktives in Sachen Gleichstellung beizutragen.

Ebenso wenig konstruktiv war leider auch die Diskussion bezüglich des vom Dezernat II unter Führung von Stadtkämmerer Karsten Meyer erstellten Gleichstellungsplanes. Unsere Mängelliste war und ist lang: Es fehlt ein konkreter Bericht über die Umsetzung des Gleichstellungsplanes aus dem Jahr 2018. Selbstverständlichkeiten oder Errungenschaften, die nichts mit Gleichstellung zu tun haben, werden als „Maßnahmen“ im Sinne der Gleichstellung dargestellt. Der gesamte Plan lässt ein Rollenbild und ein Verständnis von Gleichstellung erkennen, das im Jahr 2023 längst überkommen sein sollte. Es fehlt zudem weitgehend an konkreten Maßnahmen und Zielen, um Frauen und ihre Perspektive in der Stadtverwaltung Dorsten nachhaltig zu fördern.

Dementsprechend kam eine Zustimmung zum Gleichstellungsplan für unsere Fraktion nicht in Betracht. Die anderen Fraktionen hatten offensichtlich überhaupt nicht mit unserer Kritik gerechnet und waren nicht in der Lage, hierauf zu reagieren. Der FDP-Ratsherr hat nach wie vor nicht verstanden, dass es beim Gleichstellungsplan ganz konkret nur um die Frauenförderung geht und nicht um weitere Geschlechter. Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD mutmaßten hingegen, hinter unserer Kritik stünde ein persönlicher Angriff auf die Gleichstellungsbeauftragte. Zum einen gibt es hierfür keinen Anlass. Zum anderen wäre der Gleichstellungsplan auch eine denkbar schlechte Gelegenheit für einen Angriff gegen die Gleichstellungsbeauftragte. Schließlich ist das Dezernat II und nicht die Gleichstellungsbeauftragte für den Gleichstellungsplan verantwortlich. Aber für diese Erkenntnis hätten sich CDU und SPD erst einmal mit dem Gleichstellungsplan beschäftigen müssen.

Auch die Verwaltung konnte oder wollte nicht auf unsere inhaltliche Kritik eingehen und behauptete fälschlicherweise, wir hätten „formal-juristische Einwände“. Bei solchen Äußerungen bleibt uns nichts anderes als – leicht abgewandelt – Christian Lindner zu zitieren:

„Es ist besser, nicht zu reagieren als falsch zu reagieren“

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